Purpose

Purpose, nicht nur Profit!

Heutzutage streben Absolvent:innen, Berufseinsteiger:innen, Young Professionals und Führungskräfte immer mehr nach „purpose-driven“-Jobs. Was heute aber unter dem Begriff „purpose-driven“ zusammengefasst wird, war auch schon bei den Anfängen von so manchem Familienunternehmen Hauptmotivation für die Gründung.

Purpose-Unternehmer denken Wirtschaft neu. Ihre Firmen sollen Beschäftigten und Gesellschaft dienen, nicht dem Kapitalmarkt. Natürlich ist jedem gesunden Unternehmen auch eine Gewinnerzielungsabsicht eigen und als Bestandsgrundlage einer langfristig angelegten unternehmerischen Strategie sogar unerlässlich. Aber sie ist eben nicht der Hauptzweck der Gründung. Purpose statt reiner Profitmaximierung!

Anna-Viegener-Walter-Viegener

Anna Viegener und Walter Viegener, Vorsitzende des Gesellschafterausschusses

Foto: Viega

„Purpose-driven“-Investment anstatt Spekulation

Anstatt einer künstlich getriebenen Profitoptimierung setzen Familienunternehmen auf stabiles Wachstum, von dem die gesamte Wirtschaft profitiert. Man erinnere sich an dieser Stelle an den desaströsen Crash des Neuen Marktes vor 20 Jahren. Die hohe Verfügbarkeit an Wagniskapital führten zu größeren Beteiligungen an Start-up-Unternehmen. Da es in Relation zum verfügbaren Kapital aber nur wenige gute Start-ups gab, wurden diese meist inflationär zu sehr hohen Preisen gehandelt. Unternehmensgründungen waren damals zumindest teilweise motiviert von der Perspektive, zu einem günstigen Zeitpunkt zu veräußern, um dabei eine, in Relation zum nachhaltigen Firmenwert stark überhöhte Bewertung zu erzielen. 

Die Folge war eine „Blasenbildung“, die zu einem unkontrollierten Zusammenbruch des Wagniskapitalmarkts zur Finanzierung von talentierten Unternehmerinnen und Unternehmern führte. Damals hatte keiner mehr große Lust Unternehmer zu werden, und es dauerte auch fünf bis zehn Jahre, bis sich wieder eine positive Kultur der Finanzierung von Unternehmensgründungen etablieren konnte.

 

Fest steht: es macht einen wesentlichen Unterschied „als was“ man sein Unternehmen wahrnimmt. Als Spekulationsobjekt, das, gleich einer seltenen Flasche Wein oder einem begehrten Kunstwerk, horrende Summen am Markt erzielen kann? Oder als eine immer auch persönliche Investition in die Zukunft der Gesellschaft? Erfolgreiche Familienunternehmer beziehen hier eine klare Position. So zum Beispiel auch die Firma VIEGA, Ausrichter des 31. Karrieretages Familienunternehmen, welcher unter den Motto „Purpose“ lief. Auch diese Unternehmen mussten sich, vergleichbar mit Start-ups, in ihren frühen Jahren erst etablieren, doch es galt dies vorwiegend aus eigenen Kräften zu bewerkstelligen. Man baute „Stein auf Stein“. Ein organisches Wachstum, basierend auf Reinvestition, war der Weg zur Stabilität. 

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