Ein revolutionäres Geschäftsmodell verändert den Markt
Anstatt wie üblich die gesamte Wertschöpfungskette von der Papierherstellung bis zur Verpackungsproduktion zu bedienen, konzentriert Jürgen Heindl sich darauf, unabhängige Verpackungshersteller – meist ebenfalls Familienbetriebe – mit Wellpappe zu beliefern. Er produziert Wellpappformate mit modernster Technik so, dass seine Kunden auch kleinste Bestellungen just in time kostengünstig und zuverlässig bekommen. Mehr noch, sie können ihre Aufträge online aufgeben und sich jederzeit über den Stand ihrer Bestellungen informieren, und das in einer Zeit, in der es noch kein Internet und kein Online-Banking gibt. Der in den Prozess integrierte Online-Bestellservice gilt als Vorläufer des heutigen Industrie-4.0-Ansatzes von Progroup.
Wachstum für eine sichere Zukunft
Heindls Idee wird mit Erfolg belohnt und so wächst das Familienunternehmen stetig: Nach dem Produktionsstart 1992 in Offenbach an der Queich nimmt 1996 das erste ausländische Werk im französischen Douvrin die Produktion auf. Weitere Standorte in Europa folgen kontinuierlich. Mit der Inbetriebnahme der ersten Papierfabrik in Burg legt Progroup 2001 einen wichtigen Meilenstein zur Sicherung der Rohstoffversorgung. Die Gründung von Progroup Logistics im Jahr 2002, dem eigenen Logistikunternehmen, sichert zudem den Transport zwischen den Papier- und Wellpappformatwerken sowie den Kunden. Es folgen weitere Produktionsstandorte für Papier und Wellpappe, darunter in Schüttorf (Niedersachsen), im britischen Ellesmere Port und im polnischen Stryków. In Eisenhüttenstadt (Brandenburg) nimmt das Familienunternehmen 2011 sein erstes Waste-to-Energy-Kraftwerk (EBS-Kraftwerk) in Betrieb. Es versorgt die benachbarte Papiermaschine PM2 mit Dampf. Das Kraftwerk erzeugt außerdem Strom, der 50 % des PM2-Bedarfs deckt. Dadurch reduziert Progroup den Einsatz fossiler Brennstoffe maßgeblich.
Investitionen schaffen Perspektiven
Bei allen Investitionen setzt Progroup auf neueste Technik und Hightech-Maschinen, um möglichst effizient und umweltfreundlich zu produzieren. Das zeigt sich am Beispiel der PM3 in Sandersdorf-Brehna bei Leipzig. Mit der derzeit dritten Papierfabrik von Progroup ist 2020 eine der größten und modernsten Anlagen der Welt angelaufen. Um die wertvolle Ressource Wasser zu schonen, reinigt Progroup das Prozesswasser in einer speziellen Anlage. Dadurch werden 3,75 Mio. Kubikmeter Frischwasser pro Jahr eingespart – das entspricht dem jährlichen Wasserverbrauch von mehr als 80.000 Menschen. Im polnischen Stryków hat Progroup mit dem Wellpappformatwerk PW14 zuletzt das zwölfte Wellpappformatwerk den Betrieb aufgenommen. Zusammen mit dem dort bestehenden Werk PW07 kommt es auf eine Kapazität von 825 Millionen Quadratmeter pro Jahr. Damit ist Stryków einer der weltweit größten Standorte für Wellpapp-Produktion.
Nachhaltige Partnerschaften
An vielen der Wellpapp-Standorte befindet sich in direkter Nachbarschaft ein Verpackungsproduzent. Der Gedanke dahinter: Partnerschaft statt Wettbewerb. Da Progroup das Material – also Wellpappformate – aber keine Verpackungen herstellt, steht das Unternehmen nicht in Konkurrenz zu seinen Kunden. Stattdessen bietet Progroup wachstumswilligen Kunden an, ihr Werk unmittelbar an das eigene zu bauen oder Progroup lässt sich selbst neben einem der Kunden nieder. So entstehen nachhaltige Verpackungsparks: Progroup liefert die produzierten Wellpappformate ohne lange Transportwege automatisiert an den Nachbarn. Dieser kann sie sofort und just in time weiterverarbeiten. Das bringt für beide Unternehmen enorme Zeit- und Kostenvorteile mit sich.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Nach dem langfristig geplanten Generationenübergang steht seit Januar 2023 Maximilian Heindl an der Spitze des Familienunternehmens. Sein klares Ziel: Progroup weiterhin mit Weitblick führen und zukunftssicher ausbauen. „Wir setzen auch in Zukunft auf Technologieführerschaft. So bleiben wir Vorreiter in der Branche – und damit verlässlicher Partner für Kunden und Mitarbeitende.“