Unternehmertum und Start-ups in der Welt der Familienunternehmen

01. April 2022

Seit dem Platzen der so genannten „Dotcom Blase“ vor nunmehr fast 20 Jahren, und der Einstellung des Start-up Segments „Neuer Markt“ an der Frankfurter Börse, hat sich in Deutschland in puncto Unternehmertum und in der Start-up Szene viel getan. Nachdem für einige Jahre, in Folge herber Verluste für Venture Capital Investor:innen und auch Gründer-Teams, relative Vorsicht im Markt herrschte, sind über die letzten Jahre wieder erfreulich viele Start-ups gegründet worden. Unternehmer:in zu werden ist für Top-Nachwuchstalente nicht nur wieder „en vogue“, sondern birgt die Möglichkeit, durch die eigene Karriere einen echten Unterschied, für sich selbst und im besten Fall auch für die Allgemeinheit, zu machen. Doch bevor diese neu gegründeten Unternehmen nachhaltige Erträge erwirtschaften, werden sie, teils zu schwindelerregenden Bewertungen über mehrere Investitionsrunden, meistbietend zwischen Wagniskapitalgeber:innen weitergehandelt. Demgegenüber stehen, - insbesondere in Deutschland -, die Familienunternehmen. Sie sind oft bereits über Generationen hinweg erfolgreich am Markt aktiv, werden solide über eigenes Eigenkapital finanziert und befinden sich oft nicht nur im Besitz einer Familie, sondern werden auch von dieser, mit einem einhergehenden Planungshorizont von Generationen anstatt von Quartalen, geführt.

„Wir haben hier ein interessantes Spannungsfeld mit gegenseitigem Lernpotenzial“, sagt Stefan Klemm, Gründer und Inhaber des Entrepreneurs Club. „Aus unserer rund 15jährigen Arbeit mit und für UnternehmerInnen, - vom One-Man-Show Start-up, bis hin zum Familienunternehmen in dritter Generation mit 80.000 Mitarbeiter:innen, müssen wir eigentlich sagen, dass die Wahrheit, oder vielmehr der Königsweg im unternehmerischen Angang, in der Verbindung beider Welten liegen wird“, so Klemm weiter. Seiner Meinung nach, „müsse man heute ein Unternehmen eher asset-zentriert bauen, die Geschäftsmodelle flexibel halten und permanent weiterentwickeln.“ Dass ein einziges Geschäftsmodell 100 Jahre oder länger überdauere, sei im Prinzip vorbei.

Wie also führt man innovative Ideen in langfristigen Erfolg über? Wie kann man die berechtigten Werte der Familienunternehmen mit langfristiger Ausrichtung, gesundem Wachstum, nachhaltigem Wirtschaften und Stabilität auch in Krisenzeiten etablieren und gleichzeitig „das Beste aus der Start-up Welt“, die als cool, am Puls der Zeit, auf dem letzten Stand der Technik, als leichtfüßig und flexibel angesehen wird, miteinfließen lassen? Gerade in Zeiten des globalen Wandels und der Digitalisierung dreht sich das Rad der Zeit und der Veränderungen in unserer Welt in zunehmender Geschwindigkeit. Um dem zu trotzen, ist eine bestehende und sich andauernd aktualisierende Relevanz auf dem Markt unerlässlich.
 

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