Frauen in Führungspositionen bei HEINZ-GLAS

25. Oktober 2021

Ein Vorzeigebeispiel ist das Familienunternehmen HEINZ-GLAS, bei dem die Geschäftsführung bereits zu 50 % aus Männern und zu 50 % aus Frauen besteht, wie uns Carletta Heinz, CEO und Nachfolgerin der HEINZ-GLAS GmbH & Co. KG, mitteilt. Um dies in der Breite der Unternehmen zu erreichen, sieht auch sie die Notwendigkeit einer Quote, betont jedoch zugleich, dass es schade ist, dass es eine gebraucht hat. Die zweite Säule bestand bislang in der Meldepflicht einer Zielgröße für den Frauenanteil auf Vorstandsebene. Doch 80 % der betroffenen Firmen gaben entweder gar kein Ziel oder das Ziel „Null“ an. Im gleichen Zeitraum und unter Geltung dieser flexiblen Quotenregelung, stieg der Frauenanteil hier dann auch lediglich von 4,9 % auf 11,5 %.

HEINZ-GLAS - Carletta Heinz

Carletta Heinz, CEO und Nachfolgerin bei HEINZ-GLAS

Die neue Regelung soll das nun ändern. Das zu Anfang des Jahres 2021 vom Bundeskabinett beschlossene, am 12. August in Kraft getretene Zweite Führungspositionen-Gesetz (FüPdGII) besagt, dass sich ein Vorstand, der aus mehr als drei Personen besteht, zukünftig aus mindestens einer Frau und einem Mann zusammensetzen muss. Nach Angaben der Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR) betrifft dies derzeit nur 66 Unternehmen. Ein großer Teil bleibt daher von sanktionsbelegten Vorgaben weiterhin verschont, wenngleich sich auch bei Ihnen bereits im Laufe des ersten Halbjahres 2021 ein bemerkenswerter prozentualer Anstieg des Frauenanteils in Vorständen feststellen lässt, der wohl auf die Quote als gesellschaftlichen Trend zurückzuführen ist.

Auch die meisten Familienunternehmen unterliegen nicht der Quotenregelung. Wie dem im Dezember 2020 erschienen Artikel: Top 500 Familienunternehmen – Frauenquote an der Spitze sehr niedrig, der News, Fachzeitschrift für Familienunternehmen, zu entnehmen ist, belegen, laut dem Ergebnis einer durch PWC und Intes-Akademie durchgeführten Auswertung der 500 größten deutschen Familienunternehmen, auch hier lediglich 13,6 % an Frauen eine Position an der Führungsspitze. Woran liegt das? Und kann eine Quote das ändern? Der Intes-Geschäftsführer Dr. Dominik von Au bezeichnet die Quote als „richtiges Signal, obwohl sie nicht an den Kern des Problems geht, sondern nur die Symptome behandelt. Mit der geringen Attraktivität der MINT-Fächer bleibt ein großes strukturelles Problem“, so betont er.
 

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