Frauen in Führungspositionen bei Hansgrohe

29. November 2021

Bei der Hansgrohe Group, einem weltweit führenden Hersteller von Brausen, Duschsystemen, Bad- und Küchenarmaturen sowie Küchenspülen findet sich eine Mitarbeiterin sogar in der Geschäftsleitung wieder. Die Bilderbuch-Karriere der Wirtschaftswissenschaftlerin Linda Péus, die gegen Ende 2011 im Unternehmen als Junior Projektleiterin Marketing begann, entwickelte sich über weitere Positionen im Ausland bis hin zur Leitung Marketing Deutschland im Jahr 2019. Die Quote ist für sie, so könnte man sagen, Mittel zum Zweck: „Ich war immer gegen eine Quote, weil ich der Meinung bin, dass vakante Stellen (…) mit den Personen zu besetzen sind, die am besten geeignet sind (…).

Allerdings müssen wir als Gesellschaft auch feststellen, dass diese Haltung bis heute wenig Diversität in die „Chefetagen“ bringen konnte. Ich bin der Meinung, dass eine verstärkte Geschlechtervielfalt für die Kultur und die Entscheidungsprozesse in den Führungsebenen förderlich ist – wenn dazu eine Quote notwendig ist, dann ist sie hoffentlich nur dazu da, um den Anfang zu machen, um ein Umdenken einzuleiten.“ Als Herausforderung empfindet sie, dass sich Arbeitszeitmodelle und die Erwartungshaltungen an Führungspositionen in männerdominierten Branchen wie der Sanitätswirtschaft noch stark an der Lebensrealität von Männern ausrichten.

Hansgrohe

Linda Péus, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hansgrohe

Themen, die bislang oftmals nur Frauen zugeschrieben werden, wie eben zum Beispiel Elternzeit, Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen erschweren ihrer Meinung nach nicht nur das Erreichen einer Führungsposition, sondern auch die Kontinuität einer Führungslaufbahn. Deshalb muss der Arbeitgeber, so ist auch sie überzeugt, die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu steigern. Bei Hansgrohe erlebt sie große Fortschritte in diesem Feld, beispielsweise durch eine Förderung von Führung in Teilzeit, einer aktiven Entwicklung interner Talente, durch auf Frauen abgestimmte Stellenausschreibungen und seit Jahren eingeführten Möglichkeiten hinsichtlich flexibler Arbeitszeiten und mobilem Arbeiten.

Gerade von der familiengeprägten Kultur ihres Unternehmens hätte sie persönlich hinsichtlich ihres Karriereweges nur profitiert, berichtet sie. Ihre gesammelten Erfahrungen und erbrachten Leistungen sieht auch sie als Resultat der, - allen Familienunternehmen eigenen Kultur der Wertschätzung, der Leidenschaft, des Vertrauens und Miteinanders. Abschließend mag die Quote im besten Falle nicht nur mehr Frauen zu Führungspositionen verhelfen, sondern letztendlich auch dazu beitragen, weibliche Lebensrealitäten mit Karrieren generell besser in Einklang bringen zu können. Vielleicht sogar bis zu einem Punkt, an dem sie sich selbst unnötig macht. Auf die Frage, ob es Frauen an Mut, oder an Chancen mangelt, lässt sich jedoch entgegnen: Weder noch! Mut wächst durch sich ergebende Chancen und Chancen eröffnen sich den Mutigen. Gerade hierfür scheinen die Strukturen in Familienunternehmen ideal.

Isabel Grupp betont: „In einem Familienunternehmen wie unserem sehe ich für Frauen in Führungspositionen eigentlich keine Probleme, sondern vielmehr Chancen. Wenn die Qualifikation und Leidenschaft für das Thema vorhanden ist und man selbstsicher und selbstbewusst in den Themen Wirken kann, ist aus meiner Sicht auch eine Frau eine top Führungskraft (…) Aber ich denke schon, dass in den vergangenen Jahren viele Frauen mutiger geworden sind, Themen zu platzieren und auch voranzutreiben. Ich kann nur jede Frau ermutigen, die Chancen, welche ihr geboten werden zu nutzen, sofern sie sich dabei wohl fühlt.“ Vor allem Frauen ermutigen Frauen nachhaltig.

Auch Linda Péus ist sich ihrer Vorbildfunktion hierbei bewusst. Überzeugt davon, dass jede einzelne weibliche Führungskraft andere weibliche Talente inspiriert, ruft sie gleichermaßen zum Ergreifen von Chancen und zu Mut auf: „(…) die eigenen Karriereambitionen offen zu kommunizieren – auch mit dem Partner in der Familienplanung (…) zum anderen sind Netzwerke innerhalb des Unternehmens, aber auch außerhalb sehr wichtig. Ich würde jungen Frauen raten, diese konsequent zu nutzen – evtl. auch Mentoring Programme (…). Und zu guter Letzt: Mut haben und sich auch was zutrauen!“ In Familienunternehmen ist man hier auf jeden Fall am rechten Platz.

© 2021 Der Entrepreneurs Club. Alle Rechte vorbehalten. Texte: nicht kommerzielle, auszugsweise Nutzung unter Quellenangabe https://www.karriere-familienunternehmen.de gestattet. Videos: Einbettung und Teilen unter Nutzung der YouTube Original Quelle gestattet. Fotos: © 2021 Hansgrohe SE, HARTING Stiftung & Co. KG